Urheberrecht durchsetzen
Ich arbeite als (quasi fester) freier Mitarbeiter für den Lokalteil einer (spieß-)bürgerlichen Zeitung. Bald möchte ich mit dem "Journalismus" aufhören, da ich ein wahrheitsliebender Mensch mit Grundsätzen bin. Ich bin schon lange zu der Überzeugung gekommen, dass nur sehr, sehr wenige "Lokaljournalisten" wirklich als Journalisten tätig sind. Journalismus heißt für mich, relevante Themen für die Leser interessant und verständlich aufzubereiten und vorzugsweise denen Gehör zu verschaffen, die etwas zu sagen haben, aber mangels Macht sonst nicht gehört werden. Die Praxis dagegen verlangt von mir, die Zeitungs-Realität im Sinne der Mächtigen zu konstruieren (bzw. schönzufärben), Themen, die keinen vernünftigen Menschen interessieren, breitzutreten, weil der jeweilige Verein mal wieder in der Zeitung stehen möchte oder irgendein Extremspießer sich über Belanglosigkeiten ereifert, etc.pp. Und das alles natürlich immer schön "positiv". Das Gegenteil von Journalismus also.
Soviel zum Hintergrund. Bevor ich nun auf Hartz umsattele - etwas anderes bleibt mir (zumindest übergangsweise) kaum übrig, da ich über 30 bin und mir kein Volo erschleimen konnte - möchte ich gerne noch ein bisschen Geld eintreiben. Da liegt es nahe, die Betreiber jener Internetseiten abzumahnen, die ungefragt Artikel von mir auf ihre Seiten gestellt haben. Das sind nicht wenige. Und wenn ich richtig informiert bin, könnte ich dann ausnahmsweise angemessene Honorare verlangen.
Gibt es hier jemanden, der das schon mal gemacht hat?
Wenn ja, wie sind die Erfolgsaussichten? D.h., zahlen die Beklagten i.d.R. auch oder muss ich mir erst einen Anwalt nehmen? Unterstützt einen der DJV dabei?
Außerdem würde mich interessieren, ob jemals ein so genannter "fester Freier" auf diese Art sein Urheberrecht durchgesetzt hat und was die Konsequenzen waren.
Ich kann mir nämlich schon denken, dass ich meinen Job ganz schnell los bin, sobald der erste Anzeigenkunde sich bei der Zeitung darüber beschwert, dass er von mir (zu Recht) abgemahnt worden ist. Einen Arbeitsvertrag gibt es ja nicht. Wenn ich dann erstmal auf Hartz bin, habe ich aber nichts mehr davon, entgangene Honorare einzutreiben, weil sie mir dann ja sicher abgezogen werden.
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